Die wunderbare Welt der Spritztüllen

Die wunderbare Welt der Spritztüllen

Einen Fault-Line-Cake kann man auch mit tollen Tuffs versehen.

Eine Spritztülle – was ist das?

Als Spritztülle bezeichnet man den Aufsatz, den man auf einen Spritzbeutel setzt, um damit verschiedene Verzierungen für Gebäcke zu zaubern. Zu den klassischen Tüllen zählen unter anderem die Lochtülle und die Sterntülle. Es gibt aber auch verschiedene Spezialtüllen wie zum Beispiel die Fülltüllen, die zum Füllen von Gebäcken, wie Donuts und Berlinern verwendet werden. Die meisten Spritztüllen werden aus Edelstahl oder Kunststoff hergestellt. Die Edelstahltüllen haben gegenüber Kunststofftüllen den Vorteil, dass sie robuster sind. Kunststofftüllen können dagegen schneller verbiegen oder gar abbrechen. Damit du auch die Vielfalt der Spritztüllen auskosten kannst, wird beim Einsatz von Spritztüllen öfter ein sogenannter Coupler verwendet. Durch einen Coupler bekommst du die Möglichkeit deine Tülle jederzeit durch eine andere auszutauschen. In Verbindung mit Spritztüllen stehen natürlich auch immer die Spritzbeutel. Hier gibt es zweierlei Sorten: den Einwegspritzbeutel und den Mehrwegspritzbeutel. Einwegspritzbeutel werden meistens aus einem transparenten weißen oder blauen Kunststoff hergestellt. Mit ihnen gelingt dir ein besonders hygienisches Arbeiten. Mehrwegspritzbeutel sind dagegen – wie der Name schon sagt – für den mehrfachen Gebrauch bestimmt und somit besonders schonend für die Umwelt. Hier musst du jedoch etwas Arbeit in die Reinigung stecken, damit du von deinem Spritzbeutel auch lange etwas hast.

Mit Spritzbeuteln und Co. kannst du deine Leckereien in echte Hingucker verwandeln.

Tülle ist nicht gleich Tülle

Tüllen werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Dabei hat nahezu jeder Hersteller einen eigenen Weg die Spritztüllen zu beschreiben. So wird zum Beispiel bei den Durchmesserangaben von Sterntüllen wahlweise der Außendurchmesser oder der Innendurchmesser angegeben. Etwas deutlich sind die Angaben der Firma Wilton. Wilton hat für seine Spritztüllen Bezeichnungen aus Zahlen und Buchstaben etabliert, die jeweils eine Tülle konkret beschreiben.  

Cupcakes kann man auf verschiedene Arten verzieren.

Welche Spritztülle eignet sich für welches Muster?

Falls du mit dem Aufspritzen von Dekoration auf Gebäcken noch nicht allzu viel Erfahrung gesammelt hast, ist das gar nicht schlimm. Hier stellen wir dir erst einmal die Standardspritztüllen vor, die die meisten Backliebhaber zuhause haben.

Deine Cupcakes kannst du zum Beispiel mit Hilfe einer Lochtülle verzieren. So erhältst du tolle Tuffs.

Die Lochtülle

Die Lochtülle ist ein echter Klassiker. Sie hat - wie ihr Name schon sagt - ein einzelnes Loch an der Spitze. Mit ihrer glatten, runden Öffnung kannst du sie auch als Allrounder unter den Spritztüllen bezeichnen, denn sie ist vielfältig einsetzbar. Große Lochtüllen (Wilton #2A, #1A) eignen sich besonders gut, wenn du gleichmäßige Tupfen oder Brandteig für klassische Windbeutel aufspritzen möchtest. Die kleinen Lochtüllen (Wilton #1, #2, #4) verwendest du dagegen meistens für filigrane Dekorationen. Mit einer kleinen Lochtülle hast du aber auch die Möglichkeit, feine Linien zu ziehen oder deine Leckereien mit hübschen Schriften zu verzieren. Grundsätzlich kannst du bei einem Einwegspritzbeutel aber auch immer auf eine Tülle verzichten und sie einfach nur aufschneiden. Für besonders akkurate Verzierungen, empfehlen wir dir jedoch eine Lochtülle. So bekommst du besonders schöne, saubere Kanten.

Die Auswahl an Lochtüllen ist groß.

In unserem Video zeigen wir dir, wie du mit der Lochtülle Ø 10mm (Wilton #2A) einen Swirl, Tupfen oder aber auch ein Herz mit deinem Spritzbeutel aufspritzen kannst.

  • Für einen Swirl in Schneckenhausoptik spritzt du lediglich eine Spirale von außen nach innen auf deinen Cupcake bei der die Creme Runde für Runde zur Hälfte auf die schon aufgespritzte Creme aufträgst.
  • Für einfache Tupfen setzt du jeweils einmal mit deiner Spritztülle auf deinen Cupcake auf und spritzt gleichmäßige und gleich große Tupfen auf. Falls sich deine Creme nicht schön zu Tupfen formen lässt und sie stattdessen einfach an der Tülle hängen bleibt, mach mit dem Spritzbeutel eine kleine kreisförmige Bewegung und "dreh" die restliche Creme einfach ab.
  • Für das Herz spritzt du zwei diagonal zulaufende Tropfen mittig von außen nach innen auf deinen Cupcake. Achte dabei darauf, dass du am Ende etwas Druck von deinem Spritzbeutel nimmst.

Die geschlossene Sterntülle

Die Sterntülle gehört ebenso wie die Lochtülle zu den Klassikern der Spritztüllen. Sie ist in verschiedenen Größen erhältlich und wird in offene und geschlossene Sterntüllen unterschieden. Die geschlossene Sterntülle hat zur Mitte hin gebogene Zacken. Hier zeigen wir dir, wie du mit der geschlossenen Sterntülle Ø 13mm (Wilton #1B) einen Swirl, eine große, aufgefächerte Rose oder große Sterne herstellen kannst.

Die offene Sterntülle

Die offene Sterntülle hat nach oben hin gerade Zacken, sodass sie einer Krone ähnelt. Mit der offenen Variante einer Sterntülle kannst du je nach Größe der Tülle grazile und feine Muster spritzen. In unserem Video siehst du, wie du mit der offenen Sterntülle Ø 14mm (Wilton #1M) entweder dekorative Swirls, Rosetten oder mehrere kleine Blüten auf dein Gebäck arrangieren kannst.

  • Für den Softeis-Look spritzt du auch hier wieder eine Spirale von außen nach innen auf deinen Cupcake auf. Achte dabei darauf, dass du Stück für Stück an Höhe gewinnst.
  • Du kannst auch eine Art von Rose auf deinen Cupcake zaubern, indem du von innen nach außen eine Spirale auf deinen Cupcake spritzt.
  • Mehrere kleine Blüten kannst du ganz leicht erstellen, wenn du mit deinem Spritzbeutel und deiner Sterntülle kleine Tupfen auf deinen Cupcake setzt.

Die französische Tülle

Eine besonders fein gezackte offene Sterntülle nennt man dabei auch französische Tülle (Wilton #21, #32, #199, #8B, #6B, #4B) mit ihr erhältst du Muster, die sich durch besonders viele und feinen Rillen auszeichnen.

Mit einer französischen Tülle kannst du tolle Muster mit feinen Rillen zaubern.

In unserem Video siehst du, wie du mit der französischen Tülle Ø 7 mm (Wilton #199) einen Swirl, kleine Tupfen und eine flache Spirale aufdressieren kannst.

  • Für den Swirl spritzt du wieder eine Spirale von außen nach innen auf die Oberfläche deiner Cupcakes auf. Gib Acht, dass du Stück für Stück an Höhe gewinnst.
  • Für ein Tupfen-Muster setzt du dagegen viele kleine Tuffs auf deinen Cupcake, mach mit dem Spritzbeutel kleine kreisförmige Bewegungen und "dreh" die restliche Creme ab.
  • Die flache Spirale spritzt du von innen nach außen auf die Oberfläche auf, sodass ein flaches Schneckenhaus entsteht.

Wenn du schon ein wenig Erfahrung mit dem Verzieren von Gebäcken durch Spritztüllen gesammelt haben solltest, wollen wir dir hier ein paar Muster vorstellen, die du perfekt für das Dekorieren deiner nächsten Torte und Co. benutzen kannst.

Du kannst deine Spritztülle auch nutzen, um Kuchen und Torten zu verzieren.

Die Blütenblatttülle

Die Blütenblatttülle gibt es in verschiedenen Ausführungen. Du findest sie entweder in Gestalt einer leichten Tropfenform (Wilton #104) oder mit einer eher geraden linienartigen Öffnung (Wilton #150, #102).

Die Blütenblatttülle gibt es in verschiedenen Ausführungen.

Du kannst mit ihr entweder einzelne Blütenblätter oder auch ganze Blumen wie zum Beispiel Rosen oder auch Girlanden auf deinen Cupcake zaubern.

Die Blatttülle

Die Blatttüllen (Wilton #70, #352, #74) sind in der Regel schmal und eignen sich hervorragend zum Aufspritzen von verschiedenen Blättern, Bordüren oder Ranken.

Die Blatttülle eignet sich gut, um Blätter oder Bordüren aufzuspritzen.

In unserem Video siehst du zum Beispiel wie du kleine Mistelzweige durch kleine wellenartige Bewegungen zaubern kannst.

Die Korb-Tülle

Die Korb-Tülle (Wilton #47) gehört der Familie der Randtüllen an. Mit ihr werden gerne die Ränder von Torten dekoriert. Sie zeichnet sich durch eine glatte, flache Seite und eine Seite mit Zahnung aus. Durch diese spezielle Form, lassen sich sowohl glatte als auch gerippte Streifen spritzen. Mit der gerippten Seite kannst du hübsche Korb-Muster herstellen. Dazu, spritzt du vorerst eine waagegerechte Linie auf deinen Cupcake. Anschließend trägst du mehrere kurze senkrechte Linien über die waagerechte Linie drüber. Achte dabei darauf, dass der Platz zwischen den Linien so groß ist, wie die Linie selbst. Die nächste waagerechte Linie spritzt du parallel zu deiner ersten waagerechten Linie auf. Die nächsten senkrechten Linien setzt du dann an die entstandenen Lücken. Nun wiederholst du diese Schritte bis dein Cupcake mit Linien überdeckt ist.

Die Spaghettitülle

Mit einer Spaghettitülle (Wilton #233) kannst du längere Fäden aus deiner Creme zaubern. Sie ist aus diesem Grund für Gras-Dekorationen sowie Haar- oder Fellverzierungen bestens geeignet.

Die russische Tülle

Russische Tüllen sind Mustertüllen, die es in ganz unterschiedlichen Ausführungen gibt. Von Tulpen bis hin zu Schneeflocken ist alles dabei. In unserem Video spritzen wir mit der Wintertülle "Eiskristall" von Dr. Oetker wunderhübsche kleine Eiskristalle auf einen Cupcake. Dafür setzt du die Creme auf deinen Cupcake, erzeugst kurz Druck auf deinen Spritzbeutel, und ziehst dann den Spritzbeuteln dann zügig hoch.

Wenn du schon ziemlich sicher im Umgang mit Spritzbeutel und Co. bist, können wir dir Spritztüllen-Kollektionen ans Herz legen. Durch die große Anzahl an Tüllen, die in einem solchen Set sind, kannst du dich beim Verzieren deines Gebäcks austoben und triffst vielleicht so auf die ein oder neue Tülle, die du sonst nie benutzt hättest oder dir in deinem Spritztüllensammelsurium noch fehlt. Darüber hinaus hast du eine super Möglichkeit deine Tüllen sauber und geordnet zu verstauen. Und seien wir mal ehrlich, wem geht nicht das Herz auf bei einem Blick in diese Tüllen-Sammlung.

Spritztüllensets eignen sich super zum Ordnen deiner Tüllen.

Tipps & Tricks

Bevor du dich ans Ausprobieren von verschiedenen Tüllen und Techniken machst, wollen wir dir noch ein paar Tipps und Tricks verraten, mit denen es dir vielleicht leichter fällt mit Spritzbeutel und Co. zu arbeiten: Bevor es an das Befüllen deines Spritzbeutels geht, muss deine gewünschte Tülle erst einmal von innen platziert werden. Dafür schneidest du einfach etwas von der spitz zulaufenden Seite deines Spritzbeutels ab. Achte jedoch darauf, dass du nicht zu viel abschneidest – mehr geht immer!  Wenn das Loch für deine Spritztülle zu groß werden sollte, läufst du Gefahr, dass du deine Tülle beim Aufspritzen der Creme mit rausdrückst. Falls du einen Mehrwegspritzbeutel benutzen solltest, haben diese meistens einen Coupler, auf den du deine Tülle einfach aufsetzen kannst. Du kannst einen so genannten Coupler aber auch bei Einwegspritzbeuteln einsetzen, dadurch hast du die Möglichkeit, die gleiche Creme mit verschiedenen Tüllen auf dein Gebäck aufspritzen.

Bevor es an das Verzieren geht, musst du deinen Spritzbeutel erst einmal herrichten.

Damit du deinen Spritzbeutel leichter füllen kannst, stellst du ihn am besten in ein höheres Gefäß - wie zum Beispiel einen Rührbecher - und stülpst die Ränder des Beutels über die Ränder des Gefäßes. So hast du beide Hände frei, um deinen Spritzbeutel – ohne zu kleckern – befüllen zu können.

Wie du deinen Spritzbeutel am besten füllst.

Gib Acht, dass du deinen Spritzbeutel nicht mit zu viel Creme befüllst. Fülle stattdessen lieber öfter nach, so kannst du mit deinen Händen leichter Druck auf deine Füllung ausüben und dir läuft die Creme nicht oben aus dem Beutel wieder heraus.

Spritzbeutel befüllst du am besten mit einem Teigschaber.

Nach dem Befüllen schiebst du deine Creme mit Hilfe von einer Teigkarte in Richtung Tülle. Dadurch verhinderst du, dass sich in deiner Creme unschöne Luftbläschen bilden. Danach drehst du deinen Spritzbeutel an der offenen Seite fest ein. So erhältst du mehr Druck auf deine Füllung und es wird dir leichter fallen deine Dekorationen aufzuspritzen.

Creme mit Hilfe von einer Teigkarte in Richtung Tülle schieben.

Wenn du noch nie mit einem Spritzbeutel gearbeitet hast, solltest du nicht sofort mit aufwendigen Verzierungen anfangen. Übe dafür am besten erst einmal ein bisschen auf einem Teller oder Backpapier und spritze ein paar Tuffs und Linien. Bedenke: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Damit du deine Creme nicht verschwendest, kannst du sie danach einfach wieder vom Teller in deinen Spritzbeutel füllen.

Muster mit einem Spritzbeutel auf das Backpapier zaubern.

Wenn dein Spritzbeutel fast leer ist, aber noch ein kleines bisschen in deiner Spritztülle steckt, kannst du zum Schluss mit deinem Daumen von außen in die Tüllenspitze drücken. So kannst du auch den letzten Rest deiner Creme für deine Dekoration verwenden und es geht nichts von deiner leckeren Creme verloren.

Wenn dein Spritzbeutel fast leer ist, kannst du mit deinem Daumen in die Tüllenspitze drücken.

Falls du einen Mehrwegspritzbeutel benutzt hast, geht es nach deinen Verzierungen natürlich an die Reinigung des Spritzbeutels. Montiere dafür zuerst deine Tülle sowie (falls verwendet) deinen Coupler ab. Danach spülst du deinen Beutel mit warmem Wasser aus. Da die meisten wiederverwendbaren Spritzbeutel hitzebeständig sind, kannst du deinen Beutel auch in die Spülmaschine geben. Stülpe ihn dazu einfach falschrum über die Stäbe für Teller. Anschließend ist es wichtig, dass du deinen Spritzbeutel gut trocknen lässt. Hänge ihn dafür beispielsweise auf eine Wäscheleine oder stülpe ihn zum Trocknen über eine Flasche. Durch das Trocknen verhinderst du das Schimmeln deines Beutels und dein Spritzbeutel bleibt dir so viel länger erhalten.

Es ist wichtig, dass du deinen Spritzbeutel immer gut reinigst.

Welche Creme eignet sich besonders gut?

Mit welcher Creme du deinem Gebäck das besondere i-Tüpfelchen aufsetzen möchtest, hängt natürlich vor allem von deinem persönlichen Geschmack ab. Die Konsistenz der Creme beeinflusst hingegen das Ergebnis deiner aufgespritzten Dekorationen. Damit du eine Vorstellung davon hast, wie dein Topping aussieht, wenn du unterschiedliche Cremes nutzt, haben wir dir in unserem Artikel 8 verschiedene Cremes für zauberhafte Cupcakes  zusammengestellt.

Cupcake-Toppings lassen sich mit vielen verschiedenen Cremes auftragen. Sie sehen alle etwas anders aus.

Die schönsten Spritztechniken

Wenn dir die oben genannten Möglichkeiten zum Verzieren deiner Cupcakes noch nicht reichen, haben wir dir übrigens in unserem Artikel Spritztechniken für hübsche Cupcake-Toppings noch weitere Ideen zusammengestellt.